Schlafende Hunde soll man nicht wecken – oder doch?

 

5 Informationen zum Schlafbedürfnis der Hunde

 

Hunde sind vielseitige Wesen mit individuellen Bedürfnissen – ihr Schlaf spielt eine entscheidende Rolle für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Sie brauchen einen erholsamen Schlaf und einen guten Rhythmus zwischen Ruhe- und Aktionsphasen. Hier kommen 5 Infos zum Schlaf der Hunde:

 

  1. Das Schlafbedürfnis der Hunde ändert sich in verschiedenen Lebensabschnitten

 

Das Alter hat den größten Einfluss auf den Schlafrhythmus und darauf, wieviel Schlaf ein Hund braucht. Welpen brauchen besonders viel Schlaf und schlafen bis zu 18-20 Stunden, da sich ihr Gehirn im Schlaf entwickelt. Der Schlafrhythmus eines Welpen ist oft unregelmäßiger als der eines erwachsenen Hundes. Sie schlafen nachts oft weniger, wachen häufiger auf und brauchen tagsüber mehr Nickerchen.

Ein erwachsener Hund schläft je nach Alter und Aktivitätsniveau etwa 8-16 Stunden.

Bei älteren Hunden ist der Nachtschlaf oft unterbrochen und sie schlafen tagsüber tiefer als jüngere Hunde; sie kommen auf 16-18 Stunden Schlaf. Die Anzahl der REM-Schlafphasen nimmt mit dem Alter ab.

 

  1. Hunde sind polyphasische Schläfer

 

Hunde brauchen mehrere kurze Nickerchen während des Tages. Sie haben ebenso wie Menschen sowohl REM (Rapid Eye Movement)-Schlafphasen als auch NREM-Schlafphasen (Grundschlaf) – Hunde durchlaufen diese Zyklen viel schneller als wir und erleben pro Nacht bis zu 20 davon (im Gegensatz zum Menschen mit 4-6 Schlafzyklen pro Nacht). Da der Schlafzyklus kürzer als der von uns Menschen ist, reicht bereits ein halbstündiger Mittagsschlaf aus, um den Hund zu erfrischen.

 

  1. Hunde träumen

 

Auch Hunde verarbeiten die am Tag erlebten Ereignisse. Ein großer Teil der Träume wird im REM-Schlaf erlebt. Sie zeigen dann schnelle Augenbewegungen, aber sie können auch zucken, die Beine bewegen, mit dem Schwanz wedeln, bellen, jaulen, knurren oder andere Laute von sich geben. Es ist wissenschaftlich nicht gesichert, ob sie sich an ihre Träume erinnern können und ob sie zwischen Traum und Realität unterscheiden können. Wenn man den Eindruck hat, der Hund habe einen Albtraum, sollte man ihn nicht plötzlich wecken, da ihn das eventuell zusätzlich erschreckt – sanfter Körperkontakt kann jedoch helfen, ihn zu beruhigen.

 

  1. Schlaf ist wichtig für die Ausbildung und das Training der Hunde

 

Während des Schlafes sinkt der Energieverbrauch, das Gehirn wird von Abfallstoffen gereinigt und das Lernen und Erinnern wird effizienter. Die NREM-Schlafphasen sind besonders wichtig für das Langzeitgedächtnis, während der REM-Schlaf für die Entwicklung des Nervensystems und der motorischen Fähigkeiten sowie die Regulierung der Emotionen wichtig ist. Somit fördert ausreichender Schlaf das Lernen und die Trainierbarkeit eines Hundes.

In Studien haben Hunde bei verschiedenen Lern-Tests besser abgeschnitten, wenn sie gut geschlafen hatten. Nimmt die Schlafmenge ab, verlangsamt sich auch das Lernen. Schlafmangel führt nicht nur zu Lernschwierigkeiten, sondern erschwert auch die Regulierung von Emotionen, was eine mangelnde Impulskontrolle oder gar Aggressivität zur Folge haben kann.

 

  1. Auch Hunde können unter Schlafstörungen leiden

 

Dabei gibt es drei mögliche Schalfstörungen:

 

I. Hunde schlafen zuwenig

 

Häufige Gründe für zuwenig Schlaf sind eine ungünstige Schlafumgebung und/oder Stress. Ist der Schlafplatz zu laut oder befinden sich dort andauernd Menschen und Tiere, die den Hund immer wieder aufwecken, sind die Bedingungen nicht optimal. Ebenso können Änderungen der täglichen Routine bzw. der Lebenssituation einen Hund stressen und zu Schlafstörungen führen. Hunde mit Trennungsangst kommen tagsüber nicht zur Ruhe, wenn ihre Besitzer nicht anwesend sind. Auch Hunde mit Schmerzen können Schlafstörungen haben, weil es für sie mitunter schwierig ist, eine schmerzfreie Schlafposition zu finden.

 

Eine obstruktiven Schlafapnoe tritt auf, wenn die Atemwege eines Hundes im Schlaf blockiert werden – in der Regel durch innere Strukturen in der Nase oder im Rachen, die im Schlaf kollabieren. Dies führt zu einem kurzzeitigen Atemaussetzer, der den Sauerstoffgehalt im Blut senkt, so dass der natürliche Schlafrhythmus unterbrochen wird. Diese ständigen Schlafunterbrechungen sind vor allem für den Nachtschlaf ein Problem und erzeugen einen Schlafmangel. Es gibt unterschiedliche Ursachen für dieses Problem: Hunde mit Allergien haben oft entzündete Atemwege, die zu einer Obstruktion während des Schlafes führen können. Fettleibigkeit ist ein weiterer Risikofaktor für die Schlafapnoe bei Hunden. Bestimmte Rassen wie Bulldoggen und Möpse mit ihren verkürzten Nasengängen (Brachyzephale Rassen) sind prädisponiert für die Entwicklung einer obstruktiven Schlafapnoe.

 

Ein anhaltender Schlafmangel beeinträchtigt die Stimmung, die Energie und das allgemeine Wohlbefinden der Hunde. Dabei kommt es leicht zu einem Teufelskreis aus Schlafmangel und erhöhtem Stress, so dass es wichtig ist, die Ursache für den Schlafmangel zu erkennen und abzustellen.

 

II. Hunde schlafen zuviel

 

Wenn ein Hund plötzlich deutlich weniger aktiv ist als sonst, sollte man auf jeden Fall abklären, ob er krank ist und deswegen ein erhöhten Schlafbedarf hat.

 

Hunde mit Narkolepsie (Schlafkrankheit) zeigen eine erhöhte Müdigkeit während des Tages. Dramatisches Hauptsymptom dieses genetisch vererbten Leidens sind jedoch Anfälle mit plötzlichen Lähmungszuständen, die durch erregende Ereignisse (wie Futteraufnahme, Spielen etc.) ausgelöst werden, nach kurzer Zeit enden und völlig reversibel sind – das bedeutet, der Hund benimmt sich danach wieder, als sei nichts geschehen.

 

III. Hunde haben einen veränderten zirkadianen Schlafrhythmus – d.h. sie sind tagsüber müde und nachts wach

 

Hunde sind ebenso wie Menschen tagaktiv – d.h. sie sind tendenziell tagsüber wach und schlafen nachts. Bei Hunden mit einer Cognitiven Dystrophie („Altersdemenz“) ist ein typisches Symptom die Veränderung des Schlaf-Wach-Rhythmus – die Hunde haben nachts einen unruhigen Schlaf und wandern umher, während sie tagsüber kaum aktiv sind. Es gibt verschiedene Optionen, wie man sie dann unterstützen kann – besprechen Sie das mit Ihrem Tierarzt.

 

 

Tipps für einen erholsamen Schlaf:

 

  • Körperliche und geistige Auslastung
  • Vermeidung von Stress
  • gesundheitliche Probleme ausschließen
  • ein passender Schlafplatz
  • feste abendliche Routine
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